Dubais One Freezone Passport: Ein Meilenstein für Unternehmen

Dubai hat mit dem „One Freezone Passport“ eine bahnbrechende Initiative eingeführt, die es Unternehmen ermöglicht, in allen über 30 Freizonen des Emirats mit nur einer einzigen Lizenz tätig zu sein. Eingeführt am 22. Juli 2025 durch den Dubai Free Zones Council (DFZC), zielt dieses einheitliche Lizenzsystem darauf ab, Geschäftsabläufe zu vereinfachen, Verwaltungslasten zu reduzieren und Dubais Position als globales Wirtschaftszentrum weiter zu stärken.

Was ist der One Freezone Passport?

Der One Freezone Passport ist ein vereinheitlichtes Lizenzmodell, das es in einer Freizone lizenzierten Unternehmen erlaubt, ihre Geschäftstätigkeit auf andere teilnehmende Freizonen auszudehnen – ohne zusätzliche Handelslizenzen oder eine vollständige Neugründung.

Zentrale Vorteile für Unternehmen

Unternehmen können nun mit nur einer Lizenz in mehreren Freizonen agieren. Mehrfachregistrierungen und separate Genehmigungen entfallen – das senkt Komplexität und beschleunigt Gründung sowie Expansion.

Durch den Wegfall doppelter Lizenzgebühren und regulatorischer Prozesse lassen sich Verwaltungs- und Rechtskosten erheblich reduzieren. Der Expansionsprozess wird vereinfacht und kann anstelle mehrerer Monate in nur fünf Tagen abgeschlossen sein.

Die Initiative fördert sektorübergreifende Zusammenarbeit und Innovation, da Unternehmen verschiedener Branchen unkompliziert in unterschiedlichen Freizonen tätig werden können. So entstehen integrierte Business-Ökosysteme, die Dubai noch attraktiver für globale Investoren und Konzerne machen.

Funktionsweise?

Unternehmen, die in einer Freizone (Primärzone) lizenziert sind, können ihre Aktivitäten in eine andere Freizone (Sekundärzone) ausdehnen – ohne zusätzliche kommerzielle Lizenz. Dadurch können Firmen Büroräume in weiteren Freizonen anmieten und ihre Präsenz in Dubai erweitern, ohne neue juristische Personen gründen zu müssen.

Voraussetzungen für den One Freezone Passport

Um sich zu qualifizieren, müssen Unternehmen:

• Über eine noch mindestens drei Monate gültige Gewerbelizenz verfügen;
• Eine No-Objection Certificate (NOC) von der Primär-Freizone einholen;
• Einen Mietvertrag für Büroräume in der Sekundär-Freizone nachweisen.

Wichtige Einschränkungen

• Lagerflächen in der Sekundärzone dürfen nur angemietet werden, wenn sie mit den lizenzierten Geschäftstätigkeiten (z. B. Handel, Produktion) übereinstimmen.
• Einzelhändler, DNFBPs (Designated Non-Financial Businesses and Professions) sowie regulierte Finanzdienstleister sind von der Initiative ausgeschlossen.
• Virtuelle Büros, Hot Desks, Shared Offices und Business Center sind nicht zulässig.
• Es wird keine Establishment Card ausgestellt, d. h. Mitarbeiter können in der Sekundär-Freizone nicht direkt angestellt werden. Arbeitsvisa sind nur über Zweigstellen möglich und unterliegen den Regelungen der Sekundärzone.
• Geschäftstätigkeiten in der Sekundärzone müssen mit den Tätigkeiten auf der Primärlizenz übereinstimmen.
• Jede Erweiterung oder Anmietung zusätzlicher Flächen in der Sekundärzone erfordert eine neue NOC der Primärbehörde.
• Geschäftsführer oder Direktoren, die in der Primärlizenz aufgeführt sind, dürfen nicht geändert werden – Änderungen müssen der Sekundärbehörde gemeldet werden.
• Die Sekundär-Freizone behält sich das Recht auf Inspektionen gemäß ihren internen Richtlinien vor.

Fazit

Die Einführung des One Freezone Passport ist darauf ausgerichtet, Geschäftsprozesse zu vereinfachen, Gründungskosten zu senken und die Zusammenarbeit zwischen Dubais Freizonen zu fördern. Unternehmen erhalten dadurch mehr Flexibilität für Wachstum innerhalb des Emirats, ohne doppelte Lizenzen oder zusätzliche Verwaltungsaufwände.